Mitarbeitermotivation: Ein erfreuter Mitarbeiter sitzt am Tisch.

Das motiviert deine Mitarbeiter wirklich: Intrinsische vs. Extrinsische Motivation

Autor

Christian Lembke

Kategorie

Veröffentlichung:

30. August 2024

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Stell dir vor, du kommst morgens voller Elan ins Büro. Du freust dich auf deine Aufgaben und bist bereit, Höchstleistungen zu erbringen. Oder andersrum: Du schleppst dich müde zur Arbeit und zählst die Minuten bis Feierabend. Was macht den Unterschied? Die Antwort liegt oft in unserer Motivation oder wie unsere Teams und unsere Führungskräfte mit dem Thema „Mitarbeitermotivation“ umgehen.

Intrinsische vs. Extrinsische Motivation: Was ist das?

Die Psychologie unterscheidet zwischen zwei Arten von Motivation:

Intrinsische Motivation ist der innere Antrieb, der uns dazu bewegt, etwas zu tun, weil es uns Spaß macht oder weil wir uns dadurch weiterentwickeln wollen. Im Gegensatz zur extrinsischen Motivation entsteht sie aus unserem inneren Interesse und unserer Neugier. Intrinsisch motivierte Menschen sind engagierter, kreativer und leistungsfähiger, da sie ihre Arbeit als sinnvoll und erfüllend empfinden. Ein Zustand des Flow, in dem man vollständig in einer Tätigkeit aufgeht, ist oft ein Zeichen für hohe intrinsische Motivation.

Die Entwicklung intrinsischer Motivation bei Mitarbeitern kann gezielt durch Unternehmen und Führungskräfte gefördert oder zumindest begünstigt werden. Mehr dazu später.

Extrinsische Motivation hingegen wird maßgeblich durch äußere Anreize gesteuert, die uns dazu bewegen, bestimmte Handlungen auszuführen. Ein zentraler Aspekt dieser Motivation ist die Nutzung von Belohnungen und Bestrafungen.

Belohnungen können dabei vielfältig sein und reichen von materiellen Anreizen wie Geldprämien, Geschenken oder Beförderungen bis hin zu immateriellen Werten wie Anerkennung, Lob oder einem höheren Status innerhalb einer Gruppe. Diese sozialen Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der extrinsischen Motivation. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Wertschätzung kann als starker Antrieb dienen, bestimmte Ziele zu erreichen.

Diese positiven Verstärker sollen dazu führen, dass gewünschtes Verhalten häufiger gezeigt wird. Umgekehrt können auch negative Konsequenzen, wie beispielsweise Kritik, Strafen oder der Verlust von Privilegien, eingesetzt werden, um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren.

Warum ist intrinsische Motivation so wichtig?

Daniel H. Pink, Autor des Bestsellers „Drive“, hat in seinen Forschungen gezeigt, dass extrinsische Motivation bei einfachen Aufgaben durchaus effektiv sein kann. Bei komplexen Aufgaben und kreativem Denken jedoch kann sie sogar kontraproduktiv wirken.

Intrinsische Motivation hingegen ist der wahre Motor für Innovation, Kreativität und langfristigen Erfolg. Menschen, die intrinsisch motiviert sind, sind:

  • Engagierter: Sie identifizieren sich stärker mit ihrer Arbeit und setzen sich mit Leidenschaft dafür ein.
  • Kreativer: Sie finden neue Lösungsansätze und denken über den Tellerrand hinaus.
  • Produktiver: Sie arbeiten effizienter und erzielen bessere Ergebnisse.
  • Zufriedener: Sie sind glücklicher und haben eine höhere Lebenszufriedenheit.

 

Wie können Führungskräfte intrinsische Mitarbeitermotivation fördern?

Als Führungskraft hast du es in der Hand, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem deine Mitarbeiter ihre Stärken entfalten und intrinsisch motiviert sind. Hier sind einige Tipps:

  • Autonomie ermöglichen: Indem wir unseren Mitarbeitern mehr Autonomie gewähren, stärken wir nicht nur ihre Eigenverantwortung, sondern fördern gleichzeitig ihre Kreativität und Innovationsfähigkeit. Durch die Übertragung von Aufgaben und Entscheidungsbefugnissen fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und können ihre Stärken optimal einsetzen, was wiederum zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Motivation führt.
  • Sinn stiften: Immer weniger Mitarbeiter geben sich mit der altbekannten Beschäftigungstherapie und scheinbar sinnlosen Excel-Listen zufrieden. Indem Führungskräfte einen klaren Zusammenhang zwischen der individuellen Arbeit und den übergeordneten Unternehmenszielen herstellen, können sie bei ihren Mitarbeitern ein Gefühl von Sinnhaftigkeit erzeugen. Wenn Mitarbeiter verstehen, wie ihre tägliche Arbeit zum großen Ganzen beiträgt, sind sie motivierter und engagierter. Durch eine transparente Kommunikation über die Unternehmensvision und -werte wird dieses Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt.
  • Entwicklung fördern: Die Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung ist ein wichtiger Faktor für die Mitarbeitermotivation. Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen, Mentoring-Programme und individuelle Karrierepläne zeigen Unternehmen, dass sie in ihre Mitarbeiter investieren. Dies stärkt das Vertrauen und erhöht die Identifikation mit dem Unternehmen und der verantwortlichen Führungskraft.
  • Anerkennung zeigen: Eine wertschätzende Anerkennung der Leistungen ist für die Mitarbeitermotivation von großer Bedeutung. Sowohl eine persönliche als auch eine öffentliche Anerkennung, wie beispielsweise in Teammeetings oder durch kleine Geschenke, steigert das Selbstwertgefühl und motiviert zu weiteren Höchstleistungen. Zudem kann eine enge Verbindung zwischen guter Leistung und Karrierechancen die intrinsische Motivation fördern.
  • Zusammenarbeit fördern: Eine offene und kollaborative Arbeitsatmosphäre fördert die Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter. Durch gemeinsame Projekte, Team-Building-Maßnahmen und eine transparente Kommunikation wird ein Gefühl von Zusammengehörigkeit geschaffen. Eine gute Zusammenarbeit ermöglicht es den Mitarbeitern, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Fazit

Intrinsische Motivation ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und erfüllenden Arbeit. Als Führungskraft hast du die Möglichkeit, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem deine Mitarbeiter ihre Stärken entfalten und gerne zur Arbeit gehen. Indem du Autonomie ermöglichst, Sinn stiftest und Entwicklung förderst, kannst du die intrinsische Mitarbeitermotivation stärken und so die Leistung deines gesamten Teams steigern. Und mal ganz ehrlich: Wer hat nicht lieber ein Team um sich, das die Arbeit nicht nur wegen des Geldes erledigt, sondern darin aufblüht?

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Über den Autor:

Christian Lembke

Bereits seit Beginn seines Arbeitslebens interessiert sich Christian für Produktivität und Effizienz im Berufsalltag. Heute stellt er sich neben seiner Tätigkeit im Marketing eines Automobilkonzerns immer wieder auch den Herausforderungen des modernen Arbeitsalltags. Hierzu gehören neue, effiziente Prozesse und Produktivitätssteigerungen.

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